2020

Der Titel wurde bewusst gewählt, um die partielle Gegensätzlichkeit des Begriffs „Struktur“ in der Malerei anzudeuten. In den gezeigten Werken dominiert dieses Stilmittel „Struktur“. Es wird visuell primär nur als reine Konstruktion wahrgenommen. Darüber hinaus ist Struktur jedoch auch eine geistige Strömung, die unabhängig von formalen oder konkreten Elementen empfunden wird.
Die von Joseph Schräder praktizierte Malweise veranschaulicht in überzeugender Weise: Auch strenge Bildstrukturen können – bei genügender Variabilität – zu überraschenden Seh-Erlebnissen führen. Und diese Variabilität demonstriert diese Werkschau sehr überzeugend. Dazu ein Zitat J. Schräders. „Meine Strukturwelt ist eine Geisteswelt für alle Betrachter.“

---

Barkey’s abstrakt gemalten Bilder geben Einblicke in die Natur. Nicht immer ist diese eine heile Welt. Vielmehr zeigen sie oft den frevelhaften Umgang des Menschen mit der Natur. Zerstörung und Schönheit liegen dicht beieinander. Die Bilder der Harsewinkelerin politisieren und klagen an. Für ihre Maltechnik benutzt die Künstlerin Acrylfarben. Aber auch Sand, Steinmehl und Tinte gehören zu ihren gestalterischen Elementen. Kratzer und Risse durchziehen die Landschaften und Naturdarstellungen. Die Bilder wachsen durch immer neue Farbschichten, die auf Vorhandenes aufgetragen, gemischt und verwischt werden. Die so entstandenen Risse und Aufbrechungen verleihen den Bildern Tiefe. Die Leinwand entwickelt dabei ein Eigenleben, Farbe wird zum haptischen Auftrag, der Entstehungsprozess bleibt sichtbar.

---