2015

9. Januar bis 18. Februar 2015

Judith Aundrup
Richard Zelenka

Scheinwelten

Was passiert, wenn Journalisten das vertraute Terrain des konkreten Textes und der dokumentarischen Fotografie verlassen und das Neuland der „Schein-Welten“ betreten? Diesen Schritt wagten und praktizieren weiterhin die bekannten Harsewinkeler Redakteure Judith Aundrup („Die Glocke“) und Richard Zelenka („Neue Westfälische“). Ihre aktuellen Arbeiten sind jetzt zum ersten Mal zu sehen, und zwar in der Stadtbücherei St. Lucia.
Ausdrücklich fühlen sie sich nicht als Künstler. Sie befassen sich mit dem Medium Fotografie aus Spaß an der Gestaltung. J. Aundrup nimmt ihre Schwarz-Weiß-Fotos als Ausgangspunkt für vielfältige Verfremdungen mit dem Stilmittel Farbe. R. Zelenka nimmt seine Fotos zum Anlass, mit individuellen Additionen von Formen, Farben und Personen selbständige neue Kompositionen zu schaffen. Sein Themen-Schwerpunkt ist der Karneval.


20. Februar bis 10. April 2015

Doris Kretschmer

Silhouetten

Die geborene Versmolderin lebt und arbeitet seit 2011 in Rietberg. Als klassische Autodidaktin eignete sie sich diverse Maltechniken an und vertiefte ihre Kenntnisse in den Sommerakademien in Borgholzhausen, u.a. mit Johannes Schepp. Sie ist keiner Stilrichtung verpflichtet, vertraut ihrer Fantasie, die sie zu neuen räumlichen und farblichen Wirklichkeiten führt. Außerdem setzt sie sich experimentell mit sehr unterschiedlichen Materialien wie Gips, Eisen, Kohle, Rost oder Patina auseinander.


17. April bis 13. Mai 2015

Ausstellung zum Ende des Weltkriegs

Propaganda aus der Luft

Sie waren neben den Sendungen von ‚Radio London‘ und der ‚Stimme Americas‘ ein wichtiger Teil des Informationskriegs der Alliierten während des 2. Weltkriegs: Flugblätter, die aus Flugzeugen abgeworfen wurden und ein Gegengewicht gegen die Propaganda von Presse und Rundfunk in den Händen der Nationalsozialisten bilden sollten. Ihr Besitz und mehr ihre Weitergabe standen unter strenger Strafe. Vielmehr sollten sie bei der Polizei abgegeben werden. Einige alliierte Flugblätter sind in den Polizeiakten der Amtsverwaltung erhalten geblieben, die heute im Stadtarchiv aufbewahrt werden. Andere Flugblätter sind von Harsewinkelern trotz des Verbots zu Hause aufbewahrt worden. Aus diesen Flugblättern hat das Stadtarchiv Harsewinkel eine Ausstellung zusammengestellt, die zeigt, mit welchen Methoden die alliierte Propaganda gearbeitet hat.


22. Mai bis 26. Juni 2015

Zofia Zok

Das Licht der Nacht

Die gebürtige Polin aus Zabkowice studierte zunächst Pädagogik und absolvierte danach ein Magisterstudium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Kunst in Posnan/Posen.
1985 übersiedelte sie nach Gütersloh, wo sie heute lebt und als freiberufliche Künstlerin und Grafikerin arbeitet. In der Region ist sie vor allem bekannt als langjährige Dozentin an der Volkshochschule Gütersloh.
In ihren Bildern verarbeitet Zofia Zok ihre Empfindungen von Freude, Glück und Zufriedenheit. Aber auch Leid, Trauer und Schmerz. Farbe entwickelt bei ihr eine eigene Dynamik, Gesichter zeigen den Augenblick des individuellen Lebens.


14. August bis 18. September 2015

Joseph Schräder

Landschaften

Der gebürtigen Emsländer studierte Architektur in Oldenburg und gründete bereits 1979 ein eigenes Architekturbüro. Weitere Studiengänge in Zeichnen und Malen brachten ihn auch mit der Gruppe „Zero“ (Mack, Piene, Uecker) zusammen. Sein Werdegang führte ihn schließlich zur konstruktiven Malerei. Die naturalistische Darstellung der Landschaft hebt er auf und verwandelt sie in flächenhafte farbstarke Kompositionen. Motive entdeckt er häufig im beschaulichen Umland des Teutoburger Waldes, quasi unmittelbar vor der Tür seines Wohn- und Arbeitsortes Borgholzhausen.


21. September bis 31. Oktober 2015

Reformation

Bild und Bibel

Vielleicht schlummert ja auch bei Ihnen zu Hause so ein Schatz: Eine Familienbibel, die eine ganz besondere Geschichte erzählen könnte, mit augenfälligen Eintragungen, weitgereist, etwas zerlesen. Oder eine künstlerisch gestaltete Bibelausgabe, die darauf abzielt, Wort und Bild zu beleben, zu illustrieren. Zum Bibel-Jahr 2015 mit dem Motto Reformation: Bild und Bibel werden solche besonderen Bibel-Schätze aus den Kirchengemeinden in einer Ausstellung gezeigt. Ein Augenmerk soll vor allem der Bebilderung des Bibel-Textes gelten. Mit der Erfindung des Buchdrucks ergaben sich für die Heilige Schrift ganz neue Mittel und Wege der Kommunikation, eine breite Öffentlichkeit gewann Zugang zur Bibel. Als besondere Lesehilfe wurde schon von Beginn an das Bild mit ins Buch gebracht, und so haben sich über Jahrhunderte auch Grafiker und Maler mit ihren Möglichkeiten dem Text genähert und das geschriebene Wort „beflügelt“. Die in einer Ausstellung gezeigten Bibeln üben oft einen besonderen Reiz auf bibliophil interessierte Menschen aus. Nicht zuletzt darum entsteht bei vielen Betrachtern der wertvollen Exemplare der Wunsch, etwas von diesem Glanz mit nach Hause nehmen zu können.